ALS GRÖSSTE KNACKNUSS
erwies sich allerdings nicht der geschichtliche Nachweis, sondern die Eingrenzung des Herkunftsgebiets des Fleisches. Sollte der Kreis mit dem Appenzellerland möglichst eng gezogen werden oder doch die ganze Schweiz umfassen? Auch die Verwendung von Fleisch von Tieren aus dem Ausland wurde diskutiert. «An dieser Frage haben wir uns die Zähne ausgebissen», sagt Fässler. Und meint mit «uns» nicht nur die Mitglieder des Appenzeller Metzgermeisterverbands, sondern auch die Verantwortlichen beider Kantone (Volkswirtschaftsdepartement) und jene in Bundesbern (BLW). 2008 zum Beispiel, drohte die Swissness-Diskussion die Bemühungen um das IGP-Label für die drei Appenzeller Fleischspezialitäten auszubremsen. Das war der Arbeitsgruppe der Einsprachen zu viel: Das Projekt wurde auf Eis gelegt. Erst 2014 kam wieder Bewegung in den Prozess, ausgelöst durch das BLW. Wollt ihr es nicht nochmals versuchen?, kam die Aufforderung aus Bundesbern ins Appenzellerland. Die Arbeitsgruppe nahm den Ball auf, und plötzlich ging es vorwärts. Innerhalb des Appenzeller Metzgermeisterverbands einigte man sich nun darauf, die Herkunft des Fleischs auf die ganze Schweiz auszuweiten. «Die meisten taten dies aus Überzeugung, einige wenige aber eher zähneknirschend. So oder so waren aber alle überzeugt: Das IGP-Markenzeichen ist eine gute Sache», sagt Franz Fässler. Mit diesem Wissen meisterte man auch die letzten Hürden und erhielt im Januar 2018 vom Bundesamt für Landwirtschaft grünes Licht.